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Schön sein

© Jetzt gibt’s Beef! – Fotografie | aus einem Shooting mit einer wunderschönen Freundin von mir

Schönheitsideale sind stetig im Wandel. Was heute als schön gilt, war früher verpönt und was wir heute als nicht erstrebenswert finden, war damals das Non-plus-ultra. Ja, das hast du schon oft gehört aber bitte lies weiter.

Während es im Mittelalter als schön galt, eine hohe Stirn zu haben und eher schlanke, jugendliche Frauen bevorzugt wurden, waren in der Renaissance breite Hüften ein Zeichen von Weiblichkeit. Im 18. Jahrhundert galt gebräunte Haut als Armutszeugnis, weil es auf harte Feldarbeit deutete. Allein im 20. Jahrhundert haben sich die Schönheitsideale fast jedes Jahrzehnt gewandelt. In den 20er Jahren waren sehr schlanke und androgyne Figuren beliebt, während sich nach dem 2. Weltkrieg aufgrund der Entbehrungen wieder eher kurvigere Körperformen durchsetzen. Ab den 60ern ging es dann wieder in Richtung schmale Hüften, während die 80er eine sportlichere Figur als attraktiv bewarben. Vom „Heroinchic“ der 90er will ich gar nicht sprechen 😀

Das 21. Jahrhundert

Was aber einen großen Unterschied zur früheren Zeit macht, sind die Medien des 21. Jahrhunderts. Nie wurden wir mehr und stetiger mit Werbung und damit einher gehenden Schönheitsidealen konfrontiert als heute. Unsere Wahrnehmung von „kommerzieller“ Schönheit wird schon von klein auf von den Medien falsch in eine einzige Richtung geprägt: am besten dünn, groß, jung und makellos. Das passiert mit Werbespots, Film und Fernsehen oder mithilfe der Modeindustrie. Und es beginnt bereits während wir uns eigentlich mit anderen Dingen beschäftigen sollten: in der Kindheit. Denkt nur mal an Barbie oder Kinder in Film und Fernsehen: es gab, wenn überhaupt, das „Quotendicke“ Kind, welches meistens als faul, unsportlich und verfressen dargestellt wurde.

Aber wisst ihr was? Nicht alles, was uns vorgegaukelt wird, entspricht auch der Realität. Es ist okay, wenn man dem aktuellen Schönheitsideal entspricht oder auf gesundem Weg darauf hinarbeitet ihm zu entsprechen. Es ist aber genauso okay das nicht zu tun.

Genau genommen sind nicht mal heutzutage all diese vermeintlichen Ideale überall gleich. In einigen Regionen wie Südamerika oder Afrika sind Kurven weitaus wichtiger als ein flacher Bauch. In vielen asiatischen Ländern wird penibel auf Sonnenschutz geachtet (was per se sehr gesund ist), damit die Haut so hell wie möglich bleibt – während wir in vielen westlicheren Ländern ein Faible für Bräune haben.

Ein kleiner Wandel ist zu spüren.

Langsam, aber sicher gibt es einen Wandel in der Mode- und Kosmetikbranche. Immer mehr Marken bauen Curvy-Linien aus. Das ist wichtig, denn kurvige Frauen brauchen einfach andere Schnitte, weil die Sachen sonst nicht so sitzen, wie sie sollen. Man kann kein T-Shirt, welches auf Größe 34 geschnitten wurde, einfach mit mehr Stoff versehen und das dann an kurvige Frauen verkaufen. Ich sprech hier aus Erfahrung, Kinder. Und diese Marken beschäftigen sich genau mit dieser Problematik, sodass auch Frau mit Bäuchlein und breiten Hüften sich stylisch einkleiden kann und nicht aussieht als hätte sie das Zelt ihrer Kinder an. Das Beste ist, dass man diese Kleidung auch an Models in entsprechender Größe sieht und so gleich besser beurteilen kann, ob man die Schnitte mag.

ASOS und H&M Models

Einige Kleidungsmarken zeigen unretuschierte Models mit Dehnungsstreifen (die hat halt wirklich FAST jeder!). Oder man sieht bei Models einen echten Bauchansatz und Röllchen. Ich liebe das.

Auch in der Kosmetikindustrie ziehen immer mehr Marken mit. Endlich sind ältere Models zu sehen, Diversität was Körperformen und auch Hautfarben, sogar Pigmentstörungen angeht. Oder sogar Models mit Akne oder anderen Hautproblemen.


Nach diesen guten News möchte ich aber nochmal zurückkommen auf die nach wie vor vorherrschende Problematik unser Zeit. Denn Fakt ist: Durch die extreme Retusche und Filter vergessen wir (manchmal) wie echte Gesichter und Körper aussehen.

© Jetzt gibt’s Beef! – Fotografie | aus einem Shooting mit einer wunderschönen Freundin von mir

Wir müssen lernen, dass vermeintliche Makel gar keine sind.

BLÄHBÄUCHE  •  DEHNUNGSSTREIFEN  •  KÖRPERHAARE • RÖLLCHEN • CELLULITE  •  BREITE SCHENKEL IM SITZEN • NICHT PERLWEIßE ZÄHNE • GROßE NASEN  •  FÄLTCHEN • KURVIG ZU SEIN  •  ZIERLICH ZU SEIN • HAUTUNREINHEITEN • KRANKHEITEN  •  SICHTBARE POREN • BEHINDERUNGEN • GROßE BRÜSTE • KLEINE BRÜSTE  •  NARBEN • SCHIEFE ZÄHNE • BÄUCHLEIN • KLEIN SEIN • GROß SEIN • GRAUE HAARE • SPLISS • BREITE KÖRPER • SCHMALE KÖRPER • RASIERSTOPPELN • HIPDIPS • NICHT DEM „STANDARD“ ZU ENTSPRECHEN

Das alles ist normal. Jeder von uns hat das.

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